Das Internet wächst schnell und IPv6 ist deshalb die Lösung für den Mangel an IP-Adressen. IPv6 steht für Internet Protocol Version 6. Es bietet nicht nur mehr IP-Adressen, sondern auch Vorteile bei der Sicherheit. Entdecke diesen empfehlenswerten VPN Dienst für mehr Sicherheit. In diesem Beitrag erklären wir dir wie IPv6 funktioniert und welche Details wichtig sind.
Aufbau einer IPv6-Adresse
IPv6-Adressen sind deutlich länger als IPv4-Adressen. Während IPv4-Adressen nur aus 32 Bits bestehen, hat IPv6 ganze 128 Bits. Dadurch bietet es viel mehr Adressen – über 340 Sextillionen um genau zu sein.
Wie sieht eine IPv6-Adresse aus?
IPv6-Adressen bestehen immer aus acht Gruppen von Zahlen. Diese werden durch Doppelpunkte getrennt sind. Zum Beispiel:
2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334
Allerdings kannst du die Adresse abkürzen, wenn sie viele Nullen enthält. Du lässt dann führende Nullen weg oder ersetzt aufeinanderfolgende Nullen durch Doppelpunkte. Das Ergebnis ist letztendlich:
2001:db8:85a3::8a2e:370:7334
Verschiedene Arten von IPv6-Adressen
Es gibt unterschiedliche Arten von IPv6-Adressen, welche jeweils für verschiedene Zwecke verwendet werden. Wir stellen dir die drei wichtigsten vor:
• Unicast: Diese Adresse gehört immer nur zu einem einzigen Gerät. Daten, welche an eine Unicast-Adresse gesendet werden erreichen deshalb genau dieses eine Gerät.
• Anycast: Diese Adresse kann mehreren Geräten zugeordnet sein. Allerdings wird das Datenpaket an das nächstgelegene Gerät gesendet.
• Multicast: Eine Multicast-Adresse ermöglicht es Daten gleichzeitig an mehrere Geräte zu senden. Das spart Bandbreite besonders bei Streaming-Diensten.
IPv6 verzichtet auf Broadcast-Adressen da Multicast-Adressen effizienter arbeiten.
Präfixe und Subnetting
IPv6-Adressen teilen sich immer in Netzwerke und Geräte auf. Anstatt der Subnetzmasken, welche du von IPv4 kennst, verwendet IPv6 Präfixe. Ein Präfix gibt deshalb an wie viele Bits zur Netzwerkidentifikation genutzt werden.
Ein Beispiel:
2001:db8:1234:0000::/64
Das Präfix /64 bedeutet das die ersten 64 Bits das Netzwerk darstellen. Die restlichen 64 Bits identifizieren das Gerät innerhalb des Netzwerks.
Automatische Adresskonfiguration (SLAAC)
Ein nützliches Feature von IPv6 ist die automatische Adresskonfiguration. Dank SLAAC (Stateless Address Autoconfiguration) können Geräte ihre IP-Adresse selbst konfigurieren ohne dass ein DHCP-Server nötig ist. Das Gerät kombiniert das vom Router erhaltene Präfix mit einer eindeutigen Kennung und erstellt so eine eigene IP-Adresse. Somit erleichtert dir das die Netzwerkeinrichtung erheblich. Das ist insbesondere in großen Netzwerken sehr nützlich.
Sicherheit mit IPv6 (IPsec)
Ein weiterer großer Vorteil von IPv6 ist die integrierte Sicherheit. Das Protokoll IPsec zur Verschlüsselung und Authentifizierung ist bei IPv6 von Anfang an eingebaut. Dadurch wird die Kommunikation automatisch sicherer. Im Gegensatz zu IPv4, wo IPsec optional ist, gehört es bei IPv6 zum Standard.
Flow Labeling
IPv6 bringt auch das Flow Label mit. Dies ist eine neue Methode um Datenpakete, die zu einer bestimmten Übertragung gehören, effizienter zu behandeln. Router können so Pakete schneller weiterleiten. Besonders für Anwendungen wie Videostreams oder Online-Gaming ist dies von Vorteil.
Neighbor Discovery Protocol (NDP)
IPv6 nutzt das Neighbor Discovery Protocol (NDP), das viele Funktionen ersetzt, die in IPv4 durch andere Protokolle wie ARP abgedeckt werden. NDP hilft Geräten sich im Netzwerk automatisch zu konfigurieren und Router zu finden.
Darüber hinaus wird NDP verwendet um die MAC-Adressen von Geräten zu ermitteln und sicherzustellen das Daten korrekt zugestellt werden. Wichtige Funktionen von NDP sind:
• Router Solicitation und Advertisement: Geräte können nach Routern suchen und Router können ihre Verfügbarkeit im Netzwerk anzeigen.
• Neighbor Solicitation und Advertisement: Geräte können die MAC-Adresse eines Nachbarn herausfinden und so sicherstellen das die Daten korrekt zugestellt werden.
Übergang von IPv4 zu IPv6: Dual Stack und Tunneling
Da IPv4 noch weit verbreitet ist, gibt es Mechanismen, die den Übergang zu IPv6 erleichtern. Die zwei gängigsten Methoden sind:
• Dual Stack: Hierbei unterstützen Netzwerke sowohl IPv4 als auch IPv6 gleichzeitig. Abhängig von der Zieladresse wird das entsprechende Protokoll verwendet. Diese Methode ist weit verbreitet aber auch sehr ressourcenintensiv.
• Tunneling: Bei dieser Methode werden IPv6-Pakete über IPv4-Netzwerke transportiert. Dies ist besonders nützlich wenn ein Netzwerk noch kein natives IPv6 unterstützt.
Fazit
IPv6 bietet zahlreiche Vorteile. Einerseits löst es das Problem der knappen IP-Adressen. Andererseits verbessert es die Sicherheit und erleichtert die Netzwerkkonfiguration. Der Übergang von IPv4 zu IPv6 mag noch andauern doch IPv6 ist zweifellos die Zukunft des Internets.
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